Romanik in Apulien
byzantinische, normannische und staufische Spurensuche
Apulien war auch im Frühen Mittelalter eine wohlhabende Region, deren politische Kontrolle Byzanz zu bewahren verstand; so kam die Region nicht wie der Norden, Umbrien und Toskana oder weite Teile Kampaniens unter Langobardische Herrschaft und die Städte setzten ihren Handel mit der Mittelmeerwelt fort. Erst die Normannen machten der byzantinischen Herrschaft ein Ende, was auch zu Konflikten mit den Städten führte, Bari wurde erobert und selbst die Kirchen wurden wohl zerstört. Mit dem Wiederaufbau von St. Nikolaus entstand dann im 11. Jahrhundert ein bedeutender, vorbildstiftender Kirchenbau, der bis in staufische Zeit nachgeahmt wurde. Mit ihm beginnt eine erstaunliche Stellung der apulischen Romanik zwischen Byzanz und dem Norden. In kleineren Kirchen mit kubischer Grundform ist der orientalische Anteil besonders hoch, hier können auch arabische Einflüsse angenommen werden.
Auch in den staufischen Schlössern, allen voran dem berühmten Castel del Monte findet sich diese Mischung von Einflüssen: was entstand ist eine der großen Synthesen der Mittelmeerkultur, vergleichbar mit den bauten der Normannen in Sizilien. Die Analyse der unterschiedlichen Einflüsse und die Herkunft der Formen steht im Mittelpunkt der Reise. Selten aber entstanden in der Romanik auch Bauten von solcher Ästhetik, die in ihrer wohlproportionierten monumentalen Schlichtheit, unterstrichen durch den hellen, sauber gefugten Stein, einfach wunderschön sind. Dazu trägt das weitgehende Fehlen von plastischem Schuck bei, was die Bauten in erstaunlicher Weise in die Nähe der Kirchen in der Normandie rückt. Doch wer gab die Vorbilder? Sind die Kirchen in Apulien normannisch?
1. Tag: Flug nach Bari und Fahrt nach Barletta, von wo aus der Norden besucht wird.
2. Tag: Romanische Kirchen in Barletta, das spätantike Kaiserstandbild und die Stadtburg.
3. Tag: Manfredonia und der Monte Gargano sowie die kleine Kirche von Siponto.
4. Tag: Lucera mit den Resten der riesigen Burg, romanische Kirchen in Troja und Canosa di Puglia
5. Tag: Castel del Monte und die Kirchen von Trani und Molfetta. Hotelbezug in Bari.
6. Tag: Ein ganzer Tag in Bari.
7. Tag: Rückreise