Die Kunststädte der Toskana

San Gimignano, Pisa, Siena, Lucca, Prato, Arezzo

 

Im 11. Jahrhundert entwickelte sich die Toskana zu einem wirtschaftlichen und künstlerischen Zentrum Europas. Die Gründe dafür sind viel diskutiert worden, wovon bei dieser Reise zumindest im Überblick zu berichten ist. Zu den interessantesten Phänomenen der Kunst in der Toskana gehört das verschiedene, ja oft gegensätzliche Kunstverständnis zwischen Florenz einerseits und Pisa und später Siena andererseits.

Florenz lag im Landesinneren und war auf den Verkehr mit Rom angewiesen, Pisa war eine Hafenstadt, die lange mit der östlichen Mittelmeerwelt und wohl vor allem Konstantinopel in engem Kontakt stand. So erfolgte der Dombau in Pisa unter eindeutig spätantik orientalischen Vorbildern, das zeitgleiche Baptisterium in Florenz dagegen steht viel stärker in der Nachfolge des Pantheons in Rom. Spätantik-byzantinisch geprägt erscheint auch die Malerei von Siena, während in Florenz spätestens mit Giotto wiederum römische Vorbilder bestimmend waren. Beides findet man in der Toskana nebeneinander und das ist einer der Gründe, weshalb diese Kulturreise so ganz besonders lohnend ist.

Neben dem Dombezirk mit seiner eigentümlichen Verarbeitung orientalischer Vorbilder gelangt in Pisa auch die Skulptur zur ersten Reife, die Kanzel von Niccolò Pisano ist ein Höhepunkt der Kunst. In Siena lebt das byzantinische Erbe in der Malerei fort, Duccio, Simone Martini und die Lorenzettis haben hier eine Malschule begründet, die für den Norden besonders vorbildlich wurde. Gleichzeitig bekam Donatello Aufträge für einige Hauptwerke seiner, ganz florentinischen Kunst. In Arezzo erlebt man Piero della Francesca, einen der besten Maler der Florentiner Frührenaissance, das Gegenteil der Kunstauffassung von Siena. Gleiches gilt für die Fresken von Fra Filippo Lippi in Prato. Zu solchen Höhepunkten der Kunst gehören die malerischen Stadtbilder, Siena, Arezzo oder Lucca sind schon wegen ihrer Plätze lohnende Ziele.

Quartier nehmen wir in San Gimignano: dort gibt es auch schöne Werke aus Siena und Florenz, vor allem aber das berühmte Stadtbild. Tagsüber ist die Stadt überlaufen, doch abends herrlich ruhig, und die Spaziergänge durch die Stadt, die Abendessen auf den Terrassen gehören zu den Höhepunkten der Reise. Die Stadt ist wunderbar gelegen und deshalb gibt es hier auch einen Nachmittag Zeit, Spaziergänge in die Landschaft zu unternehmen. So soll diese Reise alle Aspekte der Toskana umfassen, Höhepunkte der Kunst und ruhige Erholung in schönster Umgebung.

 

1. Tag: Pisa mit Dom, Baptisterium und Camposanto; dazu die Sammlung der Vorzeichnungen der Fresken im alten Hospital und falls geöffnet das Museum der Domopera.

 

2. Tag: Siena mit Dom, Dommuseum und Baptisterium; am Nachmittag das Rathaus mit seiner Freskenausstattung.

 

3. Tag: San Gimignano in aller Ruhe und viel Zeit zum Spazieren.

 

4. Tag: Prato mit den Fresken von Filippo Lippi, die Medicivilla in Poggio a Caiano und Pontormos Heimsuchung in Carmignano.

 

5. Tag: Arezzo mit dem Dom, der Pfarrkirche und Piero della Francesca in San Francesco.

 

6. Tag: Volterra und das Etruskermuseum; am Nachmittag Lucca.

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