Florenz

 

Ein Besuch von Florenz leidet heute stark unter den Besuchermassen. Anfang November ist es aber verhältnismäßig ruhig, obwohl das Wetter meist sehr angenehm ist. Die Italiener nennen diese Tage den „Sommer von St. Martin“, es sind fast immer noch einmal angenehm milde Temperaturen, die ein Verweilen auf Straßen und Plätzen angenehm machen. Seit Jahren mache ich meine Städtereisen in dieser Zeit, was sich immer bewährt hat.

Die Blüte der Kunst von Florenz dauerte relativ kurz: erst um das Jahr 1000 entstanden die ersten erhaltenen Beispiel Florentiner Kunst mit dem herrlichen Baptisterium und anderen Bauten der eigentümlich antikisierenden Romanik von Florenz. Diese Bauten gaben allen folgenden Architekten das Thema vor, das stets strenge Ausgewogenheit und klare Ordnung aller Teile bedeutete. Nach einer schöpferischen Pause im 12. und 13. Jahrhundert, in der die Stadt offensichtlich nur ans Geldverdienen dachte, begann um 1300 eine kulturelle und künstlerische Blüte, mit der Florenz für 200 Jahre zum vielleicht wichtigsten kulturellen Zentrum Europas wurde. Die Frage nach dem Warum wird uns immer wieder beschäftigen. Mit Giotto in der Malerei, Dante und Petrarca in Literatur und Philosophie und vielen Gelehrten in den neuen Wissenschaften lieferte Florenz nun ganz Europa wichtige Anregungen auf allen Feldern, von der Staatslehre bis zur Musik. Die Frührenaissance ist lediglich Fortsetzung dieser Blüte, weil sie fest in den Traditionen der Stadt wurzelt. Zu bedenken, zu betrachten, was dabei neu und was im Grunde Tradition ist, wird ein wichtiges Thema der Tage. Wir besuchen alle bedeutenden Monumente der Stadt, widmen uns in Ruhe den Uffizien und können uns dieses dichte Programm leisten, da wir ein sehr zentrales Quartier an der Piazza Repubblica haben. Die Abendessen sind nicht im Programm enthalten, um Raum für individuelle Wünsche offen zu lassen.

1. Tag: Stadtgeschichte und Stadtentwicklung

Die Geschlechtertürme und die Stadt Dantes; Anfänge der Florentiner Kunst und Architektur: Santi Apostoli, Baptisterium, Dom und Dommuseum, dort viel Donatello: von der gotischen Skulptur zur Renaissance.


2. Tag: zwischen Gotik und Renaissance

Der Beginn bürgerlichen Wohnens im 14. Jahrhundert: Palazzo Davanzati; Gotik in Florenz: S.Trinità mit Fresken der Spätgotik und die Sassettikapelle mit Ghirlandaio; der Beginn der Malerei der Frührenissance: Masaccio und Masolino in der Brancaccikapelle, Brunelleschis Kirche Santo Spirito.


3. Tag: die Herausbildung der Florentiner Frührenaissance

San Marco mit viel Fra Angelico, Santa Maria Novella mit Chiostro Verde; die Entwicklung des Palastbaus der Renaissance: Palazzi Strozzi und Ruccelai.

 

4. Tag: zwischen Santa Croce und San Miniato

Giotto, Gaddi und Donatello in Santa Croce; Spaziergang in die Hügel: San Miniato al Monte; in Santa Felicità: Pontormo und das Ende der Frührenaissance.

 

5. Tag: Florentiner Manierismus

San Lorenzo mit Michelangelos Bibliothek, die Medicikapelle mit der neuen Sakristei, Palazzo Medici und die Kapelle von Gozzoli, Michelangelo im Museum der Akademie. 

 

6. Tag: Zusammenfassungen:

Donatello und Michelangelo im Barghello, der Palazzo Vecchio; die Florentiner Malerei in den Uffizien. 200 Jahre Florentiner Skulptur am Orsanmichele.

 

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