Studienreise Venedig
Es sind weder die vielen Brücken noch die Lage im Wasser, die Venedig so einzigartig machen, ähnliche Lagen weisen viele Städte auch des Nordens auf. Es ist vielmehr der orientalische Charakter der Stadt und ihrer Kunst, der Venedig von allen Städten Europas unterscheidet. „Orientalisch“ verbindet sich in Europa stets mit märchenhaftem Reichtum aber auch bedrohlichen Geheimnissen, was auch für Venedig in Literatur und Film immer wieder benutzt wird.
Der orientalische Charakter der Stadt und ihrer Kunst ist ein Ergebnis der besonderen Geschichte Venedigs, der jahrhundertelangen Zugehörigkeit zu Byzanz. Die spätantike Bautradition von Konstantinopel hat dadurch die Architektur Venedigs ebenso geprägt, wie die Tradition der Ikone zu einer eigenständigen Malerei führte, welche sich von der übrigen, italienischen Malerei grundlegend unterscheidet. Die Ablehnung der Skulptur im Orient ist wohl mitverantwortlich dafür, dass es keine bedeutende venezianische Skulptur gibt.
In diesen Tagen werden wir die Entwicklung der Stadt und ihrer Kunst umfassend betrachten. Von den frühen Bauten in Murano und Torcello bis zum Markusdom, von der Blüte der Gotik am Dogenpalast bis zu den Kirchen von Palladio und schließlich das barocke Feuerwerk der Prachtentfaltung in gewaltigen Palästen und Dekorationszyklen bis hin zu Tiepolo.
Ein zentrales Hotel neben der Oper, klein und gemütlich, ermöglicht kurze Fußwege und individuelle Teilnahme an den Exkursionen, ganz nach Kraft und Lust.
Es ist eine Woche mit legendär schönem Wetter, im Land als Sommer von St.Martin bezeichnet, was die Besichtigungen erleichtert; zum Glück ist das wenig bekannt und die Stadt ist daher in dieser Jahreszeit relativ leer.
1. Tag: Anreise
2. Tag: Der Dom von Murano und das Glasmuseum; Torcello.
3. Tag: Der Dogenpalast und der Markusdom, Staatsarchitektur am Platz.
4. Tag: Frarikirche mit Bellini und Tizian, der Rialtobezirk, Santa Maria dei Miracoli, SS Giovanni und Paolo, Tizian in der Jesuitenkirche und San Salvatore.
5. Tag: Palladios San Giorgio Maggiore und der Redentore; Neopalladianismus am Beispiel der Kirche der Gesuati; Santa Maria della Salute und San Zaccaria.
6. Tag: Die Paläste am Canal Grande, die Ca Rezzonicco und der venezianische Spätbarock, Zusammenfassung in der Galleria dell'Accademia.